Technische Grundlagen

Was ist eine Domain und welchen Domainnamen sollte ich für meinen Blog nutzen?

Martin Trauzold
Martin Trauzold
Zuletzt aktualisiert Juni 3, 2016 17 Min. Lesezeit
Was ist eine Domain und welchen Domainnamen sollte ich für meinen Blog nutzen?

Nachdem ich Dir im vorherigen Artikel einige Tipps gegeben habe, was Du beim Hosting Deines Blogs und bei der Auswahl eines geeigneten Anbieters beachten solltest, möchte ich Dir in diesem Artikel die generelle Bedeutung einer Domain an sich und die Wichtigkeit des richtigen Domainnamens für Deinen Blog erläutern.

Auch ich habe mich bei meinem Blog www.aquarium-perfekt.de nicht ohne Grund für diesen Namen entschieden, hierzu aber später mehr.

Aufbau einer Domain

Eine vollständige Domain baut sich folgendermaßen auf.

Domain Auswahl Aufbau

Serverdienst

Zum Beispiel: ftp, www oder andere

Domain Name

Zum Beispiel: Vor-Nachname, Themenname, Fantasiename

Top Level Domain

  • .de (Deutschland)
  • .at (Österreich)
  • .ch (Schweiz)
  • .com (Commercial)
  • .net (Network)
  • .org (Organisation)
  • .eu (Europäische Union)

Was ist eigentlich eine Domain?

Eine Domain ist sozusagen Deine persönliche Adresse im Internet.

Mit der Domain (Internet Adresse) und mit Hilfe eines im letzten Artikel beschriebenen Hostinganbieters, kannst Du auf dem Webserver des Hosters (im Internet zur Verfügung gestellter Speicherplatz) eine Homepage erstellen, also Deinen Blog aufbauen und auch eigene E-Mail Adressen mit Deinem Domainnamen nutzen.

Vorteile einer eigenen Domain

  1. Dein Blog bzw. Deine Homepage ist unter Deinem persönlichen von Dir ausgewählten Domainnamen erreichbar. Meine persönliche Blogadresse ist www.aquarium-perfekt.de.
  2. Nutzung von E-Mail Adressen unter dem ausgewählten Namen möglich.
  3. Ein von Dir selbst ausgesuchter einprägsamer Domainname erhöht die Chance, dass Dein späterer Blog oder die Webseite leichter im Internet von anderen Usern gefunden wird. Sollte den Usern Dein Blog gefallen, so können Sie sich Deinen Blognamen leichter merken und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie häufiger Deine Seite besuchen steigt.

Die Wahl der richtigen Domain

Die Wahl einer für Deinen Blog richtigen Domain sollte gut überlegt sein, denn sie gehört mit zu den wichtigsten Weichenstellungen beim Aufbau Deines Blogs. Dein gesamtes Schaffen wird in Zukunft hinter dieser Domain stehen und deshalb solltest Du Dir hier sehr gut überlegen, welchen Domainnamen Du wählst.

Die Domain ist das Aushängeschild, denn sie taucht auch bei den Google Suchergebnissen und bei Posts in sozialen Netzwerken auf. Auch für die Suchmaschinen selbst ist der Domainname wichtig, und er sollte daher das in Deinem Blog geführte Thema bestmöglich abbilden.

Einmal ausgewählt, ist die Domain praktisch fest an Deine Seite gebunden. Du solltest also sicherstellen, dass der Domainname auch noch in ein paar Jahren Deinen Seiteninhalten gerecht wird.
Ein späterer Domainwechsel ist auf jeden Fall nicht unproblematisch und führt in den meisten Fällen zu einer großen Einbuße beim Suchmaschinenranking.

Eine Domain anzumelden dauert in der Regel nur wenige Augenblicke und hierin liegt auch die Gefahr, dass Du Dir im voraus ggf. nicht genügend Zeit für die Wahl des richtigen Domainnamens nimmst, denn Domainnamen sind nicht nur suchmaschinenrelevant, sondern sollten auch Deinen Besuchern im Kopf bleiben.

Die Domain gibt darüber hinaus auch möglichen Seitenbesuchern einen ersten Eindruck über dein Blogthema und ein gut ausgewählter Name, der zu Deinem jeweiligen Thema passt, erhöht die Chance, dass Deine Seite auch tatsächlich besucht wird.

Aus den eben genannten Gründen solltest Du Dir also gut überlegen, welche Domain für Deinen Blog in Frage kommen soll.

Mit Hilfe von Google Trends kannst Du einen ersten Überblick bekommen

Mit Hilfe von Google Trends kannst Du recht einfach und schnell herausfinden, welche passenden Keywords für Deinen Domainnamen passen könnten, da dir Google Trends Suchanfragen von populären Wörtern auflistet.

Wenn der zukünftige Inhalt Deines Blogs gut zu einem populären Keyword passt, dass Du als Domain verwendest, dann steigt hiermit auch die Chance, dass Deine Domain nach einiger Zeit in den vorderen Suchergebnissen von Google gelistet wird.

Auch bei der zukünftigen internen Verlinkung von Texten innerhalb Deiner Webseite spielt die Hauptdomain Deines Blogs eine große Rolle und hilft bei entsprechend genutzten Keywords, das Google Ranking positiv zu beeinflussen.

Unterschied zwischen Domain und Blogname

Einige Artikel zuvor hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass es von Vorteil ist, Dein Blogthema einzugrenzen, um Dich besser spezialisieren zu können und Dich somit von der Konkurrenz abzuheben.

Ein weiterer Vorteil der Eingrenzung des Themas macht sich auch jetzt bei der Domainsuche bemerkbar.

Ein auf das Thema des Blogs eingegrenzter Blog Name, wie in meinem Fall (Aquarium-perfekt) und der Domainname ( www.aquarium-perfekt.de) sollten auf jeden Fall bestmöglich übereinstimmen.

Das führt nicht nur dazu, dass sich jeder Deinen Blognamen gut merken kann und weiß, was ihn hinter dem Domainnamen in etwa erwartet, sondern Du erreichst auch, dass Dein Ranking in den Suchmaschinen entsprechend positiv beeinflusst wird, sofern Du die wichtigen Keywords in der Domain und Deinem Blog mehrfach auftauchen lässt.

Idealerweise sind Domain und Blog Name so weit miteinander verknüpft, dass sie als großes Ganzes wahrgenommen werden. Es ist also von Vorteil, wenn Du einen Blognamen findest, der auch als Domain funktioniert und umgekehrt.

Jetzt musst Du Dir noch Gedanken um die Endung der Domain (de, com, net usw.) machen, die so genannte TLD (Top Level Domain).
Grundsätzlich gibt es hier keine genaue Vorgabe, welche Endung du wählen solltest.

Für eine deutsche Seite spricht aber eher eine .de TLD zu wählen als beispielsweise eine .com Endung, weil dies für den Besucher vertrauter wirkt.

Je nachdem welche Domain Du Dir bei Deinem Hoster sichern möchtest, kann es jedoch schon zu Einschränkung kommen, da vielleicht die Domain mit der Endung .de bereits reserviert ist, und Du somit ggf. ohnehin auf eine andere TLD wie .com oder .net gehen musst.

Die drei bekanntesten und daher aus Usersicht gut zu merkenden Endungen in Deutschland sind .de, gefolgt von .com und .net.

Die Wahl der TLD ist zwar nicht von all zu großer Bedeutung, aber wie ich auch schon in fast allen vorherigen Texten geschrieben habe, ist sie ein weiteres Puzzlestück von vielen, die letztendlich zum Erfolg oder auch Misserfolg eines Blogs führen kann.

Viel wichtiger ist hier jedoch die richtige Wahl der Domain aus SEO-Sicht (Search Engine Optimization), also der Suchmaschinen Optimierung. Hier gilt es wiederum gut aufzupassen, um mit einem möglichst geringen Aufwand, möglichst weit nach vorne in den Suchanzeigen zu gelangen.

Welche Domain gefällt der Suchmaschine am Besten?

Leider weiß man nie, worauf Google bei der Bewertung einer Webseite gerade Wert legt, aber aus Schlussfolgerungen der letzten Jahre kann man erkennen, dass die Wahl der richtigen Domain auf jeden Fall an Bedeutung gewinnt.

War es vor fünf Jahren noch möglich, mit jeder Art von Domain in die Top 10 der Suchergebnisse zu gelangen, ist dies aus heutiger Sicht – sicherlich nicht zuletzt durch die stetig wachsende Anzahl an Seiten – wesentlich schwieriger geworden.

Unter Beachtung einiger grundsätzlicher SEO-Optimierungs-Tipps für Deine Domain, erhöhst Du auch hier wieder die Wahrscheinlichkeit einer besseren Platzierung bei den Suchanfragen.

5 Tipps für eine SEO optimierte Domain

1. Das Ziel des Blogs in die Domain integrieren

Ein gutes Kriterium für die richtige Domainwahl sind in erster Linie die Ziele Deines Blogs. Mein Blog www.aquarium-perfekt.de hat das Hauptanliegen, Dir nützliche Tipps für die Einrichtung, Pflege und Wartung eines “perfekten Aquariums” zu geben.

In weiteren Blogbeiträgen gebe ich noch zu verschiedenen Problemstellungen in Bezug auf die Aquaristik nützliche Tipps und führe diverse Produkttests durch.

Natürlich lag es hier auf der Hand, auch den Domainnamen auf das “perfekte Aquarium” hin auszurichten.

So entstand der Name meines Blogs “Aquarium-perfekt”.

Sollte sich das Hauptthema Deines Blogs dagegen um eine Person drehen und es sich dabei um keine sachthemenbezogene Seite, sondern eine Art von Kunstprojekt handeln, in dem die handelnde Person selbst im Vordergrund steht, eignet sich natürlich auch ein Name in Form der Domain.

2. Versuche einzelne Wörter zu trennen

Bei Domainnamen mit mehreren Wörtern (in meinem Beispiel “Aquarium” und “perfekt”), solltest Du aufgrund der besseren Lesbarkeit immer versuchen, die einzelnen Wörter mit einem Bindestrich zu trennen.

Du selbst würdest bei der Wahl einer zu besuchenden Seite  bestimmt auch eher die Seite mit dem Domainnamen www.Aquarium-perfekt.de, anstelle von www.aquariumperfekt.de – allein schon aus rein optischen Gesichtspunkten – wählen.

Natürlich kommt es auch immer darauf an, ob die von Dir bevorzugte Schreibweise noch frei ist oder Du Dir ohnehin nur bedingt aussuchen kannst, welche Schreibweise Du verwenden kannst.

3. Die Domain ist das Aushängeschild Deines Blogs

Die für Dein Blogthema ausgewählte Domain muss einfach gesagt in jeder Hinsicht zu Deinem Blog passen. Ein User ist im Internet immer auf der Suche nach Informationen, die Du ihm mit Hilfe Deiner Domain als “Überschrift” Deines Blogthemas präsentieren kannst.

4. Verwende nach Möglichkeit generische Begriffe

Als generische Begriffe bezeichnet man “Oberbegriffe”, die stellvertretend für viele Begriffe, Gattungen, Klassen oder Mengen stehen. Am Beispiel meines Blogs wäre es z.B. nicht von Vorteil gewesen, die Domain der “froehliche-fische.de” zu nehmen, da die meisten Blogbesucher, bevor sie auf meiner Seite landen, nach einem generischen Begriff wie “Aquarium” suchen.

5. Zu viele Begriffe vermeiden

Weniger ist hier oftmals mehr, denn zu viele Begriffe sind weder einprägsam und prägnant, noch gut für den User zu merken. Mehr als drei Begriffe solltest Du daher nicht bei der Domainwahl verwenden. Auch hier gilt der bereits zuvor beschriebene Ansatz der internen Verlinkung. Schließlich sollte es unter anderem Dein Ziel sein, Deinen Domainnamen auch als Linktext zu verwenden.

Aber auch Google selbst solltest Du nicht mehr als 3 Wörter zumuten, denn eine strukturierte Übersichtlichkeit zahlt sich in den meisten Fällen mit einem besseren Ranking aus.

Die rechtliche Seite bei der Domainauswahl

Aus rechtlicher Sicht solltest Du Dir sehr genau überlegen, welche Wörter und Begrifflichkeiten Du in Deine Domain aufnimmst. Gerade hier kann es zu Unannehmlichkeiten kommen, die mit einer gewissenhaften Planung durchaus minimiert werden können.

Hier einige Tipps, zum rechtlichen Umgang mit Deiner Domain

1. Keine Tippfehler Domains generieren

Unter Tippfehler Domains versteht man in der Regel Domains, auf die Du im Falle eines Tippfehlers gelangen würdest, als Beispiel Gogle oder Aple. Da sich viele Menschen vertippen, profitieren diese dubiosen Seitenanbieter, in dem sie Dir zweifelhafte Angebote auf ihren Tippfehlerseiten unterbreiten.

In der Regel wirst Du aber sehr schnell von den tatsächlichen Firmen abgemahnt. Zum Aufbau einer eigenen Marke eignen sich diese Namen ohnehin nicht.

2. Markennamen oder existierende Firmennamen verwenden

Auch hier muss es nicht, aber kann es durchaus schnell passieren, dass Du Deine Domain abgeben musst, da urheberrechtliches Eigentum verletzt wird. Hast Du bereits viel Zeit und Arbeit in Deine Webseite investiert, ist es um so ärgerlicher wenn Du die Domain wieder abgeben musst.

3. Keine berühmten Namen, Sehenswürdigkeiten oder Städtenamen verwenden

Es kann auch schnell passieren, dass Du reichlich Ärger bekommst, wenn Deine Domain Städtenamen oder den Namen einer berühmten Persönlichkeit oder Sehenswürdigkeit enthält. Am besten gibst Du einfach mehrere Domainideen in Google ein und schaust, was es hierzu schon gibt.

Lieber eine neue Domain verwenden oder eine alte Domain mit Trust kaufen?

Wie Dir vielleicht schon zu Ohren gekommen ist, dauert es mittlerweile immer länger bis Deine neue Internetpräsenz auch von Google und Co. in den vorderen 50 Seiten bei der Suchanfrage gelistet wird.

Dieses Phänomen hat damit zu tun, dass pro Tag abertausende neue Webseiten und Blogs registriert werden, die alle mit neu angemeldeten Domains ausgestattet sind und es aus Sicht von Google immer länger dauert, bis die Seiten eine gewisse Vertrauenswürdigkeit (Trust) aufgebaut haben bzw. auch von Google dementsprechend gelistet werden. Viele der neuen Seiten werden nämlich nicht weitergeführt oder enthalten für Google qualitativ nicht relevante Inhalte.

Wurde die alte Domain über viele Jahre ordentlich geführt und besitzt einen hohen Trust, dann kann es sich durchaus lohnen, sich diese Investition genauer anzuschauen. In den meisten Fällen wird aber Deine Wunschdomain nicht frei sein, sondern noch verwendet werden, da die Konkurrenz eben nicht schläft.

Fazit

Der erste wichtige Schritt bei der Domainauswahl liegt darin, dass Du mit Hilfe von Google Trends populäre und häufig gesuchte Keywords findest und diese in Deine zukünftige Domain integrierst. Aus Sicht der Suchmaschine ist diese Maßnahme von Vorteil und die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Domain bei Suchanfragen gelistet wird steigt in den meisten Fällen. Ist diese SEO optimierte Domain jetzt noch leicht zu merken und beinhaltet als eine Art Aushängeschild Dein Blogthema, dann hast Du gute Chancen, dass Du bei Google gelistet wirst.

Darüber hinaus solltest Du darauf achten, dass Dein Domainname und der Name Deines Blogs nahezu gleich sind, da Du Deinen Lesern somit den Zugang zu Deiner Seite so einfach wie möglich gestaltest und den Erwartungen Deiner Leser bestmöglich gerecht wirst.

Von Vorteil ist auch, wenn Deine Domain den Inhalt des Blogs widerspiegelt und einen Leser animiert auf Deine Seite zu klicken. Die Erwartung sollte dann im zweiten Schritt natürlich auch erfüllt werden. Die Keywords in Deiner Domain sollten darüber hinaus das Hauptthema Deiner Seite wiedergeben.

So beschäftigt sich mein Blog nicht nur mit dem Aufbau eines perfekten Aquariums, sondern die Domain meines Blogs heißt auch dementsprechend www.aquarium-perfekt.de.

Verwende außerdem generische Begriffe für Deine Domain, da diese auch bei den Suchmaschinen häufig nachgefragt werden. Nicht mehr als drei Wörter und diese mit Bindestrichen versehen, sollten bei einer Domain verwendet werden, um keine unübersichtliche und schlecht zu merkende Domain zu generieren.

Für einen deutschen Blog empfiehlt es sich eine .de TLD zu wählen oder wenn nicht mehr vorhanden, auf .com oder .net umzusteigen.

Auch zum Kauf stehende, existierende Domainnamen können nach gründlicher Abwägung aufgrund des hohen Trusts sehr interessant sein.

Vorsicht bei der Domainwahl ist bei Tippfehler-Domains, Markennamen, Städtenamen, Sehenswürdigkeiten und berühmten Persönlichkeiten geboten, da Du hier recht schnell mit viel Ärger und einer entsprechenden Abmahnung durch eine Anwaltskanzlei rechnen musst.

Während Du Dir jetzt genügend Zeit für die Wahl der richtigen und zu Deinem Blogthema passenden Domain nimmst, empfehle ich im Anschluss den nächsten Artikel, der sich rund um die Installation von WordPress dreht. Ich zeige Dir in vielen kleinen Schritten den Weg zu einem fertig aufgesetzten Blog und gebe Dir wie immer nützliche Tipps und Erfahrungen.

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