Das Branding und seine Bedeutung im Marketing

Eine Marke (Brand) ist kein Logo, kein Produkt, kein Versprechen. Es ist viel mehr als das. Es ist ein Gefühl, das uns dazu bewegt, nach einem bestimmten Produkt aus einer Reihe von Produkten zu greifen.

Doch wie erreichst du das? Das Zauberwort heißt Branding (Markenbildung).

In diesem Guide lernst du das hier:

  1. Was ist Branding?
  2. Die Bestandteile von Branding
  3. 6 Arten von Branding
Fernando Silvestrin
Fernando Silvestrin
Zuletzt aktualisiert August 10, 20218 Min. Lesezeit
Das Branding und seine Bedeutung im Marketing
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Was ist Branding? [Definition]

Branding ist der Prozess der Erforschung, Entwicklung und Anwendung eines unverwechselbaren Merkmals oder einer Reihe von Merkmalen für dein Unternehmen. Wenn erfolgreich umgesetzt, beginnen die Verbraucher, deine Marke mit deinen Produkten oder Dienstleistungen zu assoziieren. Branding ermöglicht, dass ein Unternehmen eine emotionale Beziehung zu Kunden aufbauen und sie über einen längeren Zeitraum pflegen kann.

Warum ist Branding wichtig?

Erfolgreiches Branding bringt viele Vorteile mit sich:

  • Es gibt deinem Unternehmen eine Identität, die über ein Produkt oder eine Dienstleistung hinausgeht.
  • Es gibt den Verbrauchern etwas, mit dem sie sich identifizieren und eine Verbindung schaffen können.
  • Es unterstützt deine Marketing-Bemühungen und deine Werbung bekommt einen Wiedererkennungswert.
  • Es erfüllt deine Mitarbeiter mit Stolz – Durch erfolgreiches Branding schaffst du auch einen angesehenen, hochgeschätzten Arbeitsplatz. Ein starkes Branding zieht starke Mitarbeiter an.
Ein Einkaufswagen mit Geld, daneben ist ein Sale-Schild.
© Karolina Gradowska / Pexels

Was gehört zum Branding?

Branding besteht aus verschiedenen Elementen, die zusammen eine Markenidentität bilden und sicherstellen, dass deine Kunden deine Brand auf die Art und Weise wahrnehmen, wie du es dir wünscht. Wenn du zuerst lernen möchtest, was genau eine Marke ist, empfehlen wir unseren Artikel “Was ist eine Marke?”.

Im Folgenden stellen wir dir die vier wichtigsten Elemente vor.

1. Markenwerte

Markenwerte sind bestimmte Leitprinzipien, die jeden Aspekt deines Unternehmens prägen. Sie bilden den Kern deiner Brand, beeinflussen die Entscheidungen und Handlungen, die du triffst, und sind der Hauptgrund, weshalb Kunden sich eher mit dir verbinden als mit der Konkurrenz.

Beispiele von Markenwerten:

  • Kundenbindung
  • Qualität
  • Integrität
  • Teamarbeit
  • Persönliche Verantwortlichkeit

2. Markenguidelines (Markenrichtlinien)

Markenrichtlinien sind klar definierte Regeln und Standards, die zeigen, wie deine Marke in der Welt repräsentiert werden soll. Sie helfen deinem Unternehmen, konsistent zu sein, und zeigen, wie es ist, was es tut und wofür es steht.

Markenguidelines sind in der Regel in einem Dokument zusammengefasst, das die Unternehmensziele wiedergibt. Sie dienen als eine Vorlage für Entscheidungen und Ideen für zukünftige Marketingkampagnen.

3. Brand Design

Brand Design beschreibt, wie eine Marke ihre Markenidentität visuell in der Öffentlichkeit darstellt.

Brand Design bezieht es sich in der Regel auf die wichtigsten Markenelemente wie zum Beispiel:

  • das Logo
  • das Farbschema
  • die Typografie
  • den Slogan

und andere Designkomponenten, die eine Marke von der Konkurrenz abheben und für die Verbraucher erkennbar machen. Falls du mehr über das Thema erfahren möchtest; wir haben auch einen eigenen Post über Brand Design für dich zusammengestellt.

Auf dem Laptop Display ist die Homepage der Marke Le Buzz zu sehen
© Le Buzz / Unsplash

4. Branded Content

Deine Websites, Apps und Social-Media-Profile sind das digitale Zuhause deiner Marke. Dort besuchen dich deine Kunden und Interessierte gewinnen einen ersten Eindruck am Anfang ihrer Customer Journey.

Dein Online-Auftritt muss also vor allem eine gute User Experience (UX) bieten. Folgende Punkte gehören heute zum Standard:

  • nutzerfreundliches Design
  • Optimierung für mobile Endgeräte
  • technisches SEO
  • Erfüllung der Core Web Vitals von Google

Behalte bei der Erstellung von Branded Content  immer diese zwei Fragen im Hinterkopf:

  • Wie sehen meine Markenguidelines aus?
  • Was mag meine Zielgruppe?

Nur die Kombination aus beidem wird dein Branding erfolgreich machen.

© Alessio Devecchi / Giphy
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6 Arten von Branding, die du kennen solltest

Es existieren verschiedene Arten von Branding, wobei jede ihre eigenen Ziele verfolgt. Welche du letztendlich für dein Business auswählst, hängt – wie oben erwähnt – davon ab, welche Message und Werte du deinen Kunden vermitteln möchtest. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, stellen wir dir einige vor.

  1. Persönliches Branding
  2. Produkt Branding
  3. Service Branding
  4. Branding im Einzelhandel
  5. Kulturelles und geografisches Branding
  6. Branding für Unternehmen

1. Persönliches Branding

Wie der Name schon andeutet, ist persönliches Branding (Personal Branding) mit einer Person verbunden und funktioniert am besten für

  • Solopreneure oder Selbstständige mit einem eigenen Unternehmen
  • freiberufliche Autoren und Designer
  • berühmte Personen (Influencer)

Der größte Vorteil von Personal Branding ist, dass du deine Berühmtheit nutzen kannst, um mehr Aufträge zu erhalten. Doch es kann auch nach hinten losgehen – wenn zum Beispiel in deinem Privatleben etwas Negatives passiert, kann das auch Folgen für dein Business haben.

2. Produkt-Branding

Produkt-Branding ist die häufigste und einfachste Branding-Form. Dabei handelt es sich um ein Symbol oder Design, das ein Produkt kennzeichnet und es von anderen unterscheidet.

Deshalb ist es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen. Frag dich:

Wie hebt sich mein Produkt-Branding von der Konkurrenz ab?

Was ist das Besondere, Einzigartige daran?

Welche Eigenschaften und Kundenbedürfnisse prägen das Produkt und machen es wertvoll?

3. Service Branding

Service-Branding konzentriert sich ganz auf die Dienstleistung, die eine Person oder ein Unternehmen bietet – also stell sicher, dass diese einzigartig ist.

Mit Service-Branding entwickelst du eine vertrauenswürdige Beziehung zu den Kunden, die deinen Service nutzen. Dies kann entweder über eine Helpline, durch einen physischen Besuch im Shop oder gar durch eine persönliche Interaktion erfolgen.

Vor allem Reisebüros, Hotels und Fluggesellschaften nutzen oft diese Art des Branding – denn hier entscheiden oft Kundenzufriedenheit und die darüber erzeugte Seriösität über den Erfolg..

4. Branding im Einzelhandel

Branding im Einzelhandel (Retail Branding) wird eingesetzt, um das Interesse der Verbraucher zu steigern und die Verkaufszahlen anzukurbeln.

Retail Branding erfordert eine Menge Planung. Wenn du ein Geschäft betrittst, ist sein Aussehen genau auf die Marke abgestimmt. Bewusste Designentscheidungen wie

  • das Layout,
  • die Beleuchtung,
  • die Dekoration,
  • die Musik,
  • die Ausstattung

sind sorgfältig ausgewählt, um ein einzigartiges Markenerlebnis für die Kunden zu kreieren.

5. Kulturelles und geographisches Branding

Kulturelles und geografisches Branding wird häufig verwendet, wenn der Standort eines Unternehmens zur Markenidentität beitragen soll.

Geografisches Branding bezieht sich auf

  • Städte,
  • Bundesländer,
  • Regionen,
  • Länder

Denke dabei nur an den Eiffelturm als Symbol für Paris oder an den Times Square in New York.

Kulturelles Branding konzentriert sich hingegen auf die kulturellen Aspekte einer Region.

6. Branding für Unternehmen (Corporate Branding)

Corporate Branding wird von Unternehmen genutzt, die daran interessiert sind, einen guten Ruf zu schaffen und ihn zu erhalten. Es erstreckt sich also auf deren

  • Dienstleistungen
  • Produkte
  • Mitarbeiter
  • Unternehmenskultur

und

  • soziale Verantwortung

Jede Entscheidung, die dein Unternehmen trifft, kann sich positiv oder negativ auf die Brand auswirken.

Von der Theorie in die Praxis: Brand Building & Brand Design

Wie du sehen konntest, ist Branding weit mehr als nur der Name deines Unternehmens oder das Logo. Es ist das Gefühl, dass deine Kunden bei der Interaktion mit deiner Marke bekommen. Und genau das ist es, wodurch sich die Top-Brands von anderen unterscheiden. Sie appellieren auf das Herz und die Seele der Menschen.

Du weißt jetzt, warum Branding wichtig ist. Im nächsten Schritt geht darum, wie du eine Marke gezielt aufbaust. Unser praktischer Guide über Brand Building wird dir genau dabei helfen. Viel Spaß!

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