Brand Building – Wie eine Marke entsteht
Du möchtest eine eigene Marke aufbauen, die Kunden dazu verleitet, deine Produkte der Konkurrenz vorzuziehen?
Um dies zu erreichen, brauchst du eine gut durchdachte Brand-Building-Strategie.
Brand Building umfasst viele Elemente, die zusammen die Markenidentität bilden – dazu gehört auch Brand Design.
Los geht’s! 😉
In diesem Guide lernst du das hier:
- Was ist Brand Building?
- Checkliste für den Markenaufbau
- Beispiel: So geht Brand Building richtig
Brand Building (auch Branding, Markenaufbau oder Brand Development genannt) ist die Erzeugung von Bekanntheit, die Etablierung und Förderung des Unternehmens mit Hilfe von Strategien und Taktiken. Mit anderen Worten: Markenaufbau bedeutet, den Markenwert durch Werbekampagnen und Werbestrategien zu steigern.
Das Ziel von Brand Building ist es, ein einzigartiges Unternehmensimage zu schaffen.
Bevor du jedoch Branding in deinem Business etablierst, frag dich:
- Was willst du mit deiner Marke verkörpern?
- Wie willst du wahrgenommen werden?
- Was ist dein Alleinstellungsmerkmal?
- Wer ist deine Zielgruppe?
Denn nur wenn du eine genaue Vorstellung hast, was deine Marke verkörpern soll, kann Brand Development auch den gewünschten Erfolg bringen.
Was ist Brand Design?
Im zweiten Schritt geht es an das Brand Design. Hier wird überlegt, wie du eine visuell einzigartige, erkennbare und begehrenswerte Brand kreierst, die dein Business mit Verbrauchern verbindet.
Um Differenzierungsmerkmale zu erstellen und ein einprägsames Produkt oder eine Dienstleistung auf dem Markt zu promoten, musst du die visuellen Elemente sowie Stile einer Brand erschaffen. Das nennt man visuelle Identität (visual identity).
Visuelle Identität umfasst Bilder und graphische Informationen, die ausdrücken, wer und was die Marke ist und wie sie sich von der Konkurrenz unterscheidet.
Wie du mittels Brand Building und Brand Design konkret eine Marke aufbaust, erfährst du jetzt mit unserer Checkliste.
1. Logo
Brand Design beginnt mit einem guten Logo. Um es zu designen, musst du dir zuerst folgende Fragen stellen:
- Was möchtest du mit dem Logo kommunizieren?
- Wie wird es sich langfristig bewähren?
- Ist es einzigartig und unverwechselbar?
- Wird es den Menschen im Gedächtnis bleiben?
Ach … ich habe es fast vergessen. Es soll immer gut aussehen. 🙂 Es gibt noch einiges mehr, worauf du bei der Erstellung deines Markenlogos achten solltest.
Gut gemacht. Machen wir weiter mit den Brand-Farben.
2. Farben
Antike sowie moderne Farbsysteme und Farbtheorien sind ein komplexes Thema. Halten wir es einfach und fokussieren uns auf einige wesentliche Bereiche, die relevant für den Aufbau einer Marke sind.
Warum benutzen Banken gern die Farbe Blau und Fast-Food-Ketten die Farbe Rot? Es ist kein Zufall. Banken möchten ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, Schnellrestaurants aber den Hunger stillen. Farben und Emotionen sind eng verbunden.
Warme Farben erwecken andere Emotionen als kühle Farben und helle Farben sorgen für gemischtere Gefühle als matte. Es hängt alles davon ab, wie man die psychologischen Effekte der Farben einsetzt.
Wenn du den Markenkern, die Story und Persönlichkeit definiert hast, kannst du dich auf die Farben konzentrieren und herausfinden, welche am besten zu deiner Brand passt.
Wann hast du das letzte Mal eine Cola gesehen, die nicht rot ist?
Wenn du Farben klug einsetzt, werden sie zum Code und einem unerlässlichen Teil des Brand Designs. Du solltest deshalb sicherstellen, dass diese Assoziierung immer konsistent bleibt.
3. Typografie
Typografie hat das Potential, deine Markenidentität zu stärken und deine Benutzererfahrung entscheidend zu verbessern. Alle gebrandeten Texte werden die Typografie enthalten, die du ausgewählt hast. Infolgedessen spielt sie eine große Rolle beim Brand Design und deiner Identität.
Im bekannten Guide “The Elements of Typographic Style” definiert Robert Bringhurst Typografie wie folgt:
“The craft of endowing human language with a durable visual form.”
Robert Bringhurst
Ein handgeschriebener Brief wird in dir andere Gefühle wecken als ein Brief in digitaler Version. Ebenso gibt es gute Argumente dafür, viel Zeit in eine einheitliche Typografie zu investieren:
Typografie muss drei Merkmale haben: sie muss leserlich, lesbar sein und muss den richtigen Ton angeben.
- Leserlich: Dieses Merkmal gehört zum tatsächlichen Schrift-Design und wirft die Frage auf, wie sich ein Zeichen vom anderen in einer gewissen Schriftart unterscheidet.
- Lesbar: Ein Maßstab, mit dessen Hilfe analysiert wird, wie gut Wörter, Sätze, Absätze auf einer Seite organisiert sind und ob man sie mühelos lesen kann.
- Ton: Typografie verleiht deiner Brand Identity einen visuellen Ton. Ist deine Brand plakativ oder minimalistisch? Hast du ein innovatives Hightech-Unternehmen oder setzt du lieber auf Tradition? Jede Kurve und Kante trägt zum gesamten Gefühl bei und stellt dir verschiedene visuelle Töne zur Auswahl.
Seit Jahrhunderten erstellen Künstler und Typografen Schriftarten, was künstlerische Fertigkeiten erfordert. Doch wenn du es gut machst, kann es sich vorteilhaft auf deine Design-Toolbox auswirken.
4. Bilder (Fotografie)
Bilder sind überall. Wir sehen sie auf Werbetafeln, in Magazinen, auf Postern, Facebook, Websites, einigen tragen wir auch in unseren Taschen.
Bilder schaffen Vertrauen und zeigen, wer du bist – als Brand. Mit einem Blick auf das Bild können Kunden sofort eine Verbindung mit der Marke herstellen. Dasselbe passiert auch, wenn wir uns ein Foto einer Person ansehen, die wir mögen.
Einige Unternehmen möchten modern dargestellt werden, andere hingegen wählen einen traditionelleren Weg. Vielleicht möchtest du ein sauberes, minimalistisches Image schaffen oder ein kantiges, kühnes, aggressives. Dabei stellen sich folgende Fragen:
- Was mögen deine Kunden?
- Was ist ihnen wichtig?
Dieses Bild ist ein tolles Beispiel einer visuellen Darstellung der Pariser Modeboutique Qualier. Der Designer startete mit einem sogenannten Moodboard, um erst einen Gesamteindruck von der Brand zu bekommen.
Wenn du deine Zielgruppe kennst, kannst du auch die entsprechenden Design-Elemente und den Stil auswählen. Aber mach dir keine Sorgen, sollte Fotografie nicht dein Ding sein. Du musst keine echten Fotos für deine Brand benutzen.
Das Brand Design vieler moderner Unternehmen basiert auf einem einzigartigen Illustrationsstil, andere entschieden sich für einen Mix aus Fotografie und Illustrationen.
Finde heraus, was am besten zu deiner Marke und deinen Kunden passt.
- Lust auf mehr? Übersetze zuerst die Wörter in Bilder mit einem Moodboard bzw. “stylescapes”.
5. Grafiken (Illustrationen, Ikonografie, Animation)
Designer sollten Illustrationen nicht nur auf einem Logo-Design oder Produkten für Kinder verwenden. Sie sind vielseitig einsetzbar und können deiner Brand das gewisse Etwas verleihen.
Denk nur an die kultige Animation von Red Bull aus den frühen 2000er Jahren.
Diese frechen, lustigen Werbespots wurden von der Werbeagentur Kastner ins Leben gerufen und entwickelten sich zu echten Kultklassikern. Der unverwechselbare Illustrationsstil macht sie zeitlos.
Illustrationen gehören heutzutage zu den Top-Design-Trends und hier sind ein Paar Gründe, weshalb du originelle Illustrationen sowie Grafiken auch für deine Brand benutzen solltest:
- Sie sind Ausdruck von Kreativität und künstlerischer Harmonie.
- Sie bereichern die visuelle Sprache einer Marke.
- Sie appellieren an die Emotionen.
- Sie unterstützen kreatives Storytelling und Marketingtexte.
- Sie helfen dir, dich von der Konkurrenz abzuheben.
- Sie werden schnell von Verbrauchern verstanden.
- Sie stärken das Markenbewusstsein.
- Sie können in Animationen oder kurzen Videos eingesetzt werden.
Diese wichtigen Punkte sind zu beachten:
Kenne die Brand: Jede Brand kann sich verändern und entwickeln. Stelle sicher, dass du den Markenkern und die Brand Story verstehst, bevor du Illustrationen als das Hauptelement deines Brand Designs in Erwägung ziehst.
Erarbeite Richtlinien: Recherchiere und beschränke dich auf festgelegte Richtlinien, die auf der Brand-Identität beruhen. Leuchtende Farbverläufe und Kritzeleien passen nicht zu jeder Brand.
Budget: Vielleicht wird es dein Budget nicht erlauben, originelle Illustrationen zu erstellen oder zu benutzen. Wenn dies der Fall ist, können auch Fotos aus Stock-Datenbanken hilfreich sein. Doch eine Sache solltest du stets beachten – versuche dich so gut wie möglich an der Persönlichkeit deiner Brand zu orientieren.
Zielgruppe: Entwerfe für reale Kunden, nicht für imaginäre Freunde. Deine Illustrationen müssen die Kunden der Marke beeinflussen.
Vergiss den Trend: Als Designer musst du die neuesten, heißen Illustrationen-Trends zwar kennen, doch nur echte Profis wissen, wann ein bestimmter Stil verwendet werden soll. Meide generisches Brand Design um jeden Preis.
6. Brand Assets & Styleguides
“Du hast den Markenkern und die Brand Story gemeistert. Du hast ein Logo designt und eine Farbpalette ausgewählt. Du hast diese Premium-Schriftart gekauft und ein Paar kreative Fotos geschossen. Du hast Illustrationen und Video-Animationen von deinem Lieblingskünstler. Was nun?” 🤔
Eine Brand besteht aus vielen Elementen und wenn du einmal die Basics drauf hast, ist es an der Zeit, sie auf die nächste Ebene zu bringen. Kreiere einige Vorführmodelle (Mockups) für greifbare Brand Assets wie:
- Schreibwaren
- Verpackungen
- Broschüren
- Visitenkarten usw.
Das geht am besten mit Hilfe von einem Styleguide. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Text- und Design-Richtlinien für deine Brand. Unabhängig davon, wie, wann oder wo Kunden mit deiner Marke interagieren, werden sie immer die gleichen Merkmale vorfinden.
Wertvolle Brand Assets zu erschaffen ist für Designer nur der erste Schritt. Du musst deine Arbeit so organisieren, dass die Marketing-, Verkaufs- und andere Abteilungen effizient zusammenarbeiten können.
“Wo ist die finale Logo-Version in Farbe?” Solche Fragen vom Kunden gehören dann bald der Vergangenheit an.
Du solltest deinem Kunden die nötigen Brand Assets anbieten. Zudem sollten diese immer zur Verfügung stehen, für interne Nutzung oder bei Zusammenarbeit mit einem externen Partner.
Nach der Theorie folgt bekanntlich die Praxis, deshalb zeigen wir dir im nächsten Kapitel, wie sich strategisches Branding auf ein Business, in diesem Fall eine familiengeführte Brauerei, auswirken kann.
Im unteren Video kannst du einen Blick hinter die Kulissen der Hamilton Family Brewery werfen und sehen, wie mit Markenaufbau ein neues Identitätssystem entsteht (inklusive Verpackungen, Kommunikation, Website Design).
Ich empfehle dir, die ganze Serie anzusehen! Danke mir später. 😉 Wenn du mehr allgemeine Tipps zum Thema Branding erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren Guide zum Thema Branding & Brand Management. Damit kannst du die Grundlage für deine Markenstrategie neu aufstellen oder optimieren – viel Spaß!